Sicherheitshinweise

Wandern besitzt einen gewissen Abenteuerfaktor. Es muss nicht unbedingt „no risk no fun“ sein. Aber vermeidbares, gefährliches Risiko muss vermieden werden. Aus diesem Grund erhalten die Teilnehmer an unseren Wanderungen diese Sicherheitshinweise.

  1. Alkoholische Getränke

Alkohol vermindert die Konzentration und Reaktionsfähigkeit. Auf weglosen Passagen oder anspruchsvollen Wegen können so gefährliche Situationen eintreten. Dasselbe gilt auch für andere Rauschmittel (Tabletten, Drogen). à Während der Wanderungen also keine oder nur sehr maßvoll alkoholische Getränke zu sich nehmen.

  1. Starker Regen, Gewitter, Nebel, Dunkelheit etc.

Bei unsicherer Wetterlage suchen wir alternative Wege, vermeiden weglose, schwierige Abschnitte oder wir verzichten ganz auf Wandern an diesem Tag.

Überraschen uns unterwegs längere Regenfälle und Gewitter, suchen wir überdachte Schutzplätze.

Beim Wandern im Nebel und in dichten Wolken unbedingt Sichtkontakt mit den anderen Wanderern halten. Wenn der Sichtkontakt abzubrechen droht, akustisch in Kontakt bleiben (regelmäßige Rufe, Trillerpfeife). Außerdem muss das Mobiltelefon eingeschaltet bleiben.

Wenn abzusehen ist, dass wir in die Dunkelheit kommen, rechtzeitig vorher Taschen-, Stirnlampe oder Handylicht suchen und griffbereit halten. Sichtkontakt mit der Gruppe sicherstellen.

Starker Wind schränkt an ausgesetzten Stellen die Trittsicherheit ein: Absturzgefahr!

  1. Begegnungen mit Tieren

Eine Begegnung mit „wilden“ Tieren kann nie ganz ausgeschlossen werden. Eines der gefährlichsten Wildtiere in Europa ist die Zecke (Gemeiner Holzbock), die verschiedene

Krankheiten wie Lyme-Borreliose oder FSME übertragen kann. Wir empfehlen eine FSME-Impfung.

Auf langen, hellen Wanderhosen kann man Zecken gut erkennen. Dazu am besten Socken über die Hose ziehen. Beim Wandern durch verdächtiges Gebiet (z.B. hohes Gras im Wald) von Zeit zu Zeit kontrollieren, ob eine Zecke hoch krabbelt.

Sofort nach der Wanderung duschen, damit Zecken, die sich noch nicht festgebohrt haben, weggespült werden. Anschließend Körper absuchen: Beine, Kniekehlen, Leiste, Bauch, Achselhöhlen – Zecken suchen warme, weiche, feuchte Hautstellen.

Hat sich eine Zecke in die Haut gebohrt, die Zecke schnellstens vollständig entfernen und die folgenden Tage beobachten, ob sich eine flächige, ringförmige Rötung herausbildet. In diesem Fall unbedingt einen Arzt aufsuchen, da eine Borreliose-Infektion gut mit Antibiotikum behandelt werden kann.

Manche Spinnen können unangenehme und schmerzhafte Bisse verursachen.

Wanderschuhe verursachen für Schlangen „Erdbeben“, so dass diese rasch davon schlängeln. Die einzige Giftschlange, der Wanderer begegnen können, ist die Kreuzotter. Hier gilt es Abstand zu halten. Im äußerst seltenen Falle eines Schlangenbisses die Schlange identifizieren und fotografieren, damit der Arzt das richtige Gegenmittel anwenden kann. Sofort den Notarzt rufen!

Begegnungen mit Wölfen, Bären und Wildschweinen sind ebenfalls äußerst selten, da diese Tiere sehr scheu und nacht- oder dämmerungsaktiv sind. Bären haben ein sehr gutes Gehör und verziehen sich bei Annäherung von sich unterhaltenden Wanderern, zumal der Mensch auch nicht zu ihrem Beutespektrum gehört. Begegnen wir dennoch einem Bären, halten wir an und gehen als Gruppe langsam zurück, weg vom Bären.  

Begegnungen mit Herdenhunden sind unangenehm, da sie ihre Herde kompromisslos verteidigen, auch gegen weit Stärkere und Größere wie z.B. Bären. Wir suchen zunächst den Hirten, umgehen die Herde weiträumig wenn kein Hirte dabei ist, bleiben in der Gruppe zusammen, halten die Stöcke zur Verteidigung nach außen und gehen langsam aber zielstrebig in möglichst großem Abstand an der Herde vorbei.

Ansonsten gilt allgemein für Begegnungen mit Hunden: Abstand halten, nicht weglaufen, dem Hund zeigen, dass man ihn wahrgenommen hat und keine Angst hat. Eventuell einen großen Stein aufheben und zur Abschreckung so tun als ob man werfen würde.

Kühe und Stiere in gebührendem Abstand lautlos passieren. Provokationen vermeiden, ggf. um die Viehweide herumgehen.

  1. Schwierige Wege

Besondere Vorsicht auf nassen und/oder ausgesetzten Wegen im steilen Gelände.

Beim Bergab-Gehen Wanderstöcke benützen und sich damit aktiv vom Boden abstützen. Das stabilisiert und schont Gelenke, Bänder und Muskeln.

Bei Bach- und Flussüberquerungen sind die Wanderstöcke eine große Hilfe als Stütze. Vorsicht bei der Überquerung von Flüssen auf nassen, rutschigen Steinen, die zusätzlich noch mit glitschigem Algenbewuchs oder Moos bedeckt sein können.

Beim Wandern auf feuchten oder nassen Wegen herrscht eine erhöhte Rutschgefahr.

Sehr häufige Unfallursache sind „Nebentätigkeiten“ beim Wandern à Smartphone-Nutzung, Telefonieren, Fotografieren oder in die Landkarte schauen und gleichzeitig Wandern geht nicht!

  1. Sonnenschutz

Bei mäßiger bis starker Sonneneinstrahlung auf ausreichenden Sonnenschutz achten. Eine Kopfbedeckung hilft Sonnenbrand, Sonnenstich und Hitzschlag zu vermeiden.

Zum Schutz der Haut gegen die Sonneneinstrahlung eine gute Sonnencreme an allen gefährdeten Stellen aufbringen. Sonnenschutz-Lippenstift nicht vergessen!

  1. Was mache ich, wenn ich den Weg oder die Gruppe verloren habe?

Wer unabsichtlich die Gruppe verloren hat, macht sich akustisch bemerkbar und ruft den Wanderführer auf dem Mobiltelefon an. Nicht ziellos weitergehen! Wer Weg und Gruppe verloren hat, geht zurück bis zu dem Punkt, wo der Kontakt zur Gruppe verlorenging.

Sofort den Wanderführer telefonisch oder per SMS verständigen – im Ausland ist der Empfang meist besser als in Deutschland. Das Mobiltelefon ist immer eingeschaltet und funktionsfähig mit täglich frisch geladenem Akku.

Die Mobiltelefonnummern aller Wanderer der Gruppe werden bei Beginn der Wanderung in allen Mobiltelefonen gespeichert.

  1. Weidezäune

Sofern keine Überquerungshilfe vorhanden: Vorsicht beim Überklettern von Weidezäunen. Auf Stacheldraht, rostige Nägel und andere Verletzungsquellen achten. Zaun nicht zerstören!

Weidetore nach Passieren immer schließen.

  1. Krankheiten, Medikamente, Impfungen, Notfallkarte

Chronische Krankheiten, Allergien etc. sollten uns vertraulich mitgeteilt werden.

Notwendige Medikamente, Pflaster (Rucksackapotheke)  

nimmt jeder Wanderer selbst mit.

Besondere Impfungen sind nicht notwendig. Wir empfehlen den auch in Deutschland von den Ärzten empfohlenen Impfschutz, z.B. gegen Wundstarrkrampf.

Für Notfälle, Unfälle und gar Todesfälle ist von jedem Wanderer immer eine Notfallkarte in der (inneren) Deckeltasche des Rucksacks mitzuführen. Inhalt: Vorname, Name, Geburtstag, Anschrift, Allergien/chronische Krankheit/notwendige Medikamente, Impfungen, Hausarzt mit Tel. Nr., zu benachrichtigende Person(en) mit Name, Anschrift, Tel. Nr., E-Mail-Adresse.

  1. Sonstiges

Unsere Hinweise beruhen auf langjährigen Erfahrungen. Die Empfehlungen sind gut begründet und sollten befolgt werden, vor allem die täglichen Kleidungs- und Ausrüstungsempfehlungen. Für Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.